SURFBOARD
DESIGN & EVOLUTION
Surfboard Design
Das Surfbrett Design hat eine lange, interessante Geschichte hinter sich. Jahrhunderte lange bestanden Surfbretter hauptsächlich aus Holz oder Baumrinde und wogen bis zu 50 Kilo. Teilweise waren diese Bretter bis zu 5 Meter lange. Erst in den 1930ern wurden Surfbretter leichter und beweglicher. Auch diese Veränderungen trugen dazu bei, dass das Wellenreiten zugänglicher und beliebter wurde.
Die Evolution des Surfboards
Eine weitere große Veränderung im Surfboard Design, war die Erfindung der Finnen. Surfbretter wurden erstmals in den 1930ern mit Finnen ausgestattet. Die Finnen erlaubten Surfern bessere Kontrolle und Beweglichkeit: plötzlich waren dadurch komplett neue Manöver möglich.
In den 1950ern entwickelte sich das Design mit neuen Materialien weiter. Innerhalb 30 Jahren hat sich die Technologie stark verändert. Die Bretter wurden leichter, widerstandsfähiger und günstiger. Auch dadurch wurde der Sport beliebter, da die Bretter immer leichter zu transportieren waren. Von den Shapern wurden immer mehr neue Surfboard Designs präsentiert: Die Bretter selbst entwickelten sich zu einem Art Kunstwerk.
Foto : Santa Monica Rettungsschwimmer, der legendäre Pete Peterson ganz rechts. (Quelle : http://www.surfline.com)
Das „Shapen“ der Surfboards
Von Duke’s Surfbrett mit 52 Kilo entwickelten sich Bretter welche heute nur noch 3 Kilo wiegen. Der Traum das perfekte Surfboard Design zu entwickeln, motivierte Shapers immer weiter am Design zu feilen und Bretter auf Personen wie auch auf Wellenbedingungen abzustimmen. Dadurch hat sich dieses Handwerk zu einer eigenständigen Kunst entwickelt.
Bereits die kleinsten Veränderungen an den Brettern können zu radikal anderen Ergebnissen führen. Surfbretter werden auch heute noch maßgefertigt und auf Präferenzen, Fähigkeit, Konditionen und Stil genauestens angepasst.
DER SHAPER: MARK PHIPPS
DIE SURFBOARD FABRIK: LA SANTA
Grundlegende Eingenschaften eines Surfboards
Die Breite des Surfboards
Die Breite wird durch den Abstand zwischen den beiden Rails bestimmt. Mit einer größeren Breite ist das Brett leichter zu paddeln und bietet mehr Stabilität. Darüber hinaus beeinflusst die Breite auch wie leicht sich das Surfbrett drehen lässt. Deswegen wird beim Surfboard Design die Breite, Länge und Dicke des Bretts seperat diskutiert. Im Windsurfen ist beispielsweise nur das Volumen des Brettes wichtig, nicht aber die einzelnen Komponenten die das Volumen beeinflussen.
Die Länge eines Surfboards
Wird durch den Abstand zwischen Nose und Tail bemessen und nimmt dramatischen Einfluss auf das Verhalten eines Surfbretts. Es bestimmt Paddel- und Fahr-Schnelligkeit und Stabilität. Über die Länge sollte man sich vor einem Kauf besonders gut informieren und am besten selber austesten.
Die Dicke eines Surfboards
Die Dicke eines Surfbretts bestimmt maßgeblich das Volumen. Desto dicker das Brett, desto mehr Auftrieb hat es. Daher eignen sich dickere Surfbretter eher für Anfänger und schwere Surfer. Auch Konditionen bestimmen das geeignete Brett. Bei kleinen, kraftlosen Wellen greift man eher zu einem dickeren Brett. Die Dicke bestimmt auch bei fortgeschrittenen Surfern viele Aspekte des Möglichen. Dickere Surfbretter sind weniger beweglich; desto dünner das Brett, desto einfacher ist es Carves und Manöver auszuüben.
Das Outline eines Surfboards
Das Outline eines Bretts bestimmt wie flach bzw. kurvig es ist. Die Kurven werden an die Brettlänge angepasst. Desto mehr Kurven das Board hat, desto einfach kann man es bewegen. Ist das Brett zu kurvig, verliert man Richtung mit dem Board.
Der Tail eines Surfboards
Der Tail, oder Hinterteil, eines Surfbretts, kommt in vielen Varianten und hat Einfluss auf Stabilität und Schnelligkeit.
Die Finnen eines Surfboards
Hauptaufgabe der Finnen, ist es dem Surfer zu ermöglichen das Brett drehen zu können sowie Geschwindigkeit, Kontrolle und Stabilität zu verleihen. Auch bei den Finnen gibt es viele verschiedene Stile für andere Konditionen und Präferenzen.
Die Nose eines Surfboards
Die Nose, das Vorderteil des Bretts, kann rund oder zugespitzt sein. Das beeinflusst den Einstieg in die Welle.
Die Rails
Mit den Rails sind die Kanten bzw. Seiten des Surfbretts gemeint. Auch die Rails beeinflussen Schnelligkeit, Stabilität und die Drehfreudigkeit bzw. ermöglichen dem Surfer die scharfe Turns zu machen.
Der Rocker eines Surfboards
Der Rocker ist die Aufbiegung eines Bretts. Ein hoher Rocker macht das Brett langsam aber ermöglicht steilere Wellen zu surfen. Generell ist ein hoher Rocker eher etwas für Fortgeschrittene während ein flacher Rocker gut für Anfänger ist. Auch in kleinen, kraftlosen Wellen ist ein niedriger/flacher Rocker besser.
Die Hull Shape / Wölbung eines Surfboards
Ein maßgebliches Element um die Stärke eines Surfbretts zu bestimmen ist die Wölbung. Die Wölbung eignet sich gut für erfahrene Surfe, welche Schnelligkeit und Leistungsfähigkeit suchen. Allerdings, ist dies nur ideal in sehr guten Konditionen wenn die Wellen groß sind.
Der Stringer eines Surfboards
Der Stringer sind die quasi Längsbalken welche sich durch die Mitte des Surfbretts ziehen und dem Brett dadurch Widerstandskraft verleihen. Einige Bretter bestehend aus Epoxid oder Karbonfaser bestehen, haben keinen Stringer mehr.
Surfboard Designs
All die oben genannten Elemente lassen sich vereinen und bilden zusammen das Surfboard Design. Im Folgenden beschreiben wir die üblichsten Arten:
Malibu oder Longboard
- Die Nachkommen der ersten hölzernen Surfbretter stammend aus der polynesischen Kultur. Die Bretter eignen sich hervorragend für kleinere, lange Wellen und werden oft zum “Tanzen” (Longboard Dancing) verwendet. Auf einem Longboard kann man ganz im Retrostil der 60er Jahre die Hang Ten und Hang Five Manöver machen. Es ist mit seinen 8-12 Fuß sehr lange und eignet sich auch gut für Anfänger, da es leicht zu paddeln ist.
Shortboard
- Das Shortboard ist das kleinste unter den Surfbrettern. Mit dem Shortboard ist man in der Lage steilere Wellen anzupaddeln und radikale Manöver auszuführen. Allerdings ist dieses Brett nichts für Anfänger. Greift man zu früh zu einem Shortboard, macht man nur wenig Fortschritte im Surfen.
Gun
- Ein sehr langes, zugespitztes Board mit Pintail, dass für sehr große Wellen gefertigt ist (z.B. Jaws, Nazaré).
Funboard oder Mini-Malibu
- Diese Surfbretter kombinieren die leichte Paddelfertigkeit der Longboards mit der Beweglichkeit der Shortboards und eignen sich daher besonders gut für Anfänger und Lernende. Die Boards sind zwischen 6’5 und 8’5 Fuß, eher breit und dick, meist mit viel Volumen und niedrigem Rocker.
Fish
- Ein kurzes, breites, eher abgerundetes Board, welches von Fortgeschrittenen für kleine Wellen genutzt wird. Ein Fish wird meistens mit einem Twin Fin oder Quad Setup verwendet.
Verschiedene Surfboard Designs
Surfboard Tails
Pin Tail
Wenn der Tail eines Surfboards zugespitzt ist, ist das ein Pin Tail. Dieser Tail erlaubt Spurtreue und Laufruhe, welche bei sehr großen Wellen essentiell ist. Daher findet man den Pin Tail fast ausschließlich bei Guns.
Round Pin Tail
Eine vielseitigere Version des Pin Tails. Ideal für mittel-große Wellen. Der Roundpin Tail bietet viel Stabilität und Schnelligkeit.
Round Tail
Dieser Tail erlaubt leichtere Turns und bietet mehr Geschwindigkeit. Man findet diesen Art von Tail oft bei Minimalibus und Shortboards. Der Tail erlaubt dem Surfer eine größere Beweglichkeit und schnellere Manöver und das auch in großen, starken Wellen ohne an Stabilität zu verlieren.
Squash Tail
Der Squash Tail ist der vielseitigste und am meisten verbreitete Tail überhaupt. Daher findet man den Tail sehr oft, vor allem an Shortboards. Dieser Tail erlaubt dem Wellenreiter schnelle, scharfe Turns auf der Welle. Die runden Ecken erlauben einen guten Halt. Ein reaktionsschnelles Feature, welches auch das Tempo auf kleineren Wellen gut hält.
Swallow Tail
Ein etwas wilderer Tail der es dem Board ermöglicht Geschwindigkeit zu erhöhen ohne Reibung zu verlieren. Dieser Tail erlaubt einem sehr breiten Tail wieder mehr Kontrolle. Oft gesehen an voluminösen Fish Boards.
Bat Tail
(Auch als Star Tail bezeichnet): Eine weitere Version des Swallow Tail mit den gleichen Grundeigenschaften. Dieser Tail ist eher selten bei Surfboards, wird aber oft bei Bodyboards verwendet.
Diamond Tail
Seit der Erfindung des Squash Tails ist der Diamond Tail weniger verbreitet. Der Diamond Tail ermöglicht eine schöne Turn-Erfahrung.
Square Tail
Der Tail ist ideal in langsamen Sections einer Welle, da das Brett damit über dem Wasser gleitet und große Stabilität bietet. Auch enge Turns sind damit möglich. Der Tail ist für eine radikale, aggressive Fahrweise gemacht.
Surfboard Finnen
Single Fin
Auch die Finnen haben eine große Entwicklung im Surfen durchgemacht. Tom Blake war der erste der den Single Fin im Jahr 1934. Dank dieser Erfindung ist es möglich Wellen seitlich abzufahren. Die erste Single Fin war aus Holz gemacht und mit Harz bedeckt. Mit neuen Materialien und Designs wurden die Finnen immer stärker und flexibler.
Surfboard Single Fin – (Quelle: Pinterest)
Surfboard Twin-Fin – (Source : Pinterest)
Twin Fin
In den 50ern erfand der legendäre australische Surfer und Shaper Mark Richards die Twin Fin. Damit veränderte er das Surfboard Design von Grund auf und gewann zwei internationale Titel mit seinem neuen Set-Up.
Thruster
Simon Anderson, ein junger Surfer bekannt für sein Wellenreiten auf den Riesenwellen der North Shore in Oahu, frustrierte die mangelnde Kontrolle mit dem Twin Fin Set-Up. 1982 kreierte er daher die Thruster Fins, drei Finnen von gleicher Größe. Daraus resultierte eine noch nie dagewesene Kontrolle wodurch sich das Surfen radikal veränderte.
Die Thruster Fins sind noch immer das beliebteste Set-Up für Shortboards, da sie maximale Kontrolle und Beweglichkeit erlauben. Die Thruster Finnen findet man auch bei sehr vielen anderen Surfboard Designs wie dem Softboard, Longboard und Funboard.
Surfboard Thruster Set-Up- (Quelle : http://www.vonweirdos.com)
Surfboard Quad Set-Up – (Quelle : Pinterest)
Quad
Das Quad Set-Up erschien um die gleiche Zeit wie das Thruster Set-Up. Beim Quad hat das Surfbrett vier Finnen welche an den Seiten befestigt sind. Der Quad bietet mehr Halt und Lauf in der Welle als ein Twin Fin. Im Vergleich zum Thruster ist das Quad schneller aber weniger Beweglich. Das Quad Set-Up findet man oft bei Surfboard Designs wie dem Fish.
Bonzer
Auch mit der Erfindung des Bonzer, einem fünf Finnen Set-Up veränderte sich das Surfboard Design. Erfunden von den Campbell Brüdern, dieses Set-Up soll es ermöglichen noch größere Wellen zu reiten. Der Bonzer ist wie der Quad mit einer weiteren mittleren Finne.
Surfboard bonzer 5 fins – (Quelle: Pinterest)
Wenn dir dieser Artikel gefallen hat, dann schau dir unsere anderen Seiten an um Alles über das Wellenreiten zu lernen.
Unsere Surfschule und Surfcamp findest du in Caleta de Famara auf Lanzarote, den Kanarischen Inseln.
Wir freuen uns dich bei uns begrüßen zu dürfen!